Antrittsrede des Ersten Bürgermeister
Bei der konstituierenden Sitzung des Marktgemeinderats am 7. Mai 2020 wurden insgesamt 13 neue Mitglieder des Marktgemeinderats vereidigt. Franz Winter und Andreas Wöhrle wurden zu stellvertretern des Ersten Bürgermeisters gewählt. Die Sitzung fand aufgrund der Corona-Beschränkungen in der Aula der Hermann-Köhl-Schule statt. Antrittsrede des Ersten Bürgermeisters Dr. Sebastian Sparwasser
Sehr verehrte Mitglieder des Marktrates,
liebe Mitglieder der Gemeindeverwaltung,
sehr geehrte Vertreter der Öffentlichkeit und der Presse,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Pfaffenhofener,
herzlich darf ich Sie zur konstituierenden Sitzung unseres Marktrates für Pfaffenhofen an der Roth begrüßen. Ich danke Ihnen allen fürs Kommen.
Den gewählten Mitgliedern des Rats darf ich ganz herzlich gratulieren!
Wir haben 13 neue Räte hier am Tisch, mit mir auch einen neuen Bürgermeister. Ich denke, dass das schon ein gewisser Umbruch ist.
Es warten nun viele spannende Aufgaben auf uns. Ich freue mich auf die vielen gemeinsamen Projekte der kommenden Jahre und auf ein gutes Miteinander mit Ihnen!
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Gemeinsam mit Ihnen, gemeinsam mit der Verwaltung und im ständigen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern werde ich mein Bestes geben, unsere Gemeinde in eine gute Zukunft zu führen.
Natürlich freue ich mich immer auch über Ihre Anregungen, Wünsche und Ideen für Pfaffenhofen. Zögern Sie nicht mich zu kontaktieren.
Mit dem heutigen Tage beginnt unsere gemeinsame Arbeit hier in Pfaffenhofen. Und es ist nicht irgendeine Arbeit, die wir hier verrichten – es ist eine überaus wichtige Arbeit.
Hier im Gremium entscheiden wir über nicht mehr und nicht weniger als die künftige Entwicklung, über die Zukunft unserer Gemeinde und darüber wie wir hier leben wollen.
Wir werden gemeinsam Satzungen beschließen, verändern und ergänzen, wir werden Bauanträge behandeln, Personalfragen behandeln und über vieles andere entscheiden. Die Themen, die wir auf den Tisch bekommen werden, sind so breit wie das Leben.
Und wir werden dabei auch diskutieren und sicher auch streiten. Das ist auch gut so, das gehört zur Demokratie. Aber wir sollten eben nie unser gemeinsames Ziel und unseren gemeinsamen Auftrag aus den Augen verlieren und dieser Auftrag besteht darin, das beste herauszuholen für unsere Gemeinde, für unsere Heimat.
Wenn wir es schaffen diesen Weg gemeinsam zu gehen, haben wir alle viel gewonnen.
Sehr verehrten Damen und Herren,
Es sind leider keine einfachen Zeiten in denen wir unsere Tätigkeit aufnehmen. Nie in der jüngeren Geschichte unseres Landes hat es derart umfassende Einschränkungen unseres sozialen und gesellschaftlichen Lebens gegeben.
Zwar gibt es ja derzeit deutliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Seit gestern sind die Ausgangssperren ja ausgesetzt und man darf das Haus wieder ohne „triftigen Grund“ verlassen.
Die sozialen, wirtschaftlichen und auch psychologischen Folgen der Krise werden uns aber noch lange beschäftigen. Uns als Gemeinde trifft das in besonderem Maß.
Derzeit liegt das Vereinsleben, das so wichtig ist für das Miteinander in unserer Gemeinde, gänzlich brach. Das Gewerbe, der Einzelhandel und die Gastronomie hier am Ort haben ganz wesentlich mit den Einschränkungen zu kämpfen. Für viele ist das auch existenzbedrohend. Als Kommune rechnen wir schon jetzt mit Einbrüchen bei der Gewerbesteuer und auch bei der Einkommenssteuer.
Wo genau die Reise hingeht, kann man derzeit noch nicht abschätzen. Sicher ist, dass keine einfachen Zeiten auf uns warten.
Trotzdem sollten wir die Grundfeste unseres Zusammenlebens nicht in Frage stellen und als Gemeinschaft weiterhin so viel Gemeinsinn und Solidarität an den Tag legen wie wir dies bisher taten. Und ich meine, dass wir hier mehr als nur zuversichtlich sein dürfen. Dies haben die vergangenen Wochen und Monate nämlich auch gezeigt. In dieser Krise haben wir schon jetzt gesehen, dass wir hier vor Ort zusammenstehen und ein solidarisches Miteinander gelebt wird.
Und da gilt ein herzliches Dankeschön all jenen, die sich in vielen Initiativen, in der Pflege- und Krankenbetreuung, in der Grundversorgung und in der Nachbarschaftshilfe darum bemüht haben, dass das Leben weitergeht.
Ein aufrichtiges Dankeschön für diesen großartigen Einsatz!
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
dieser Einstand ist natürlich gleichsam auch ein Abschied. Und soll uns Anlass sein, Danke zu sagen, all jenen, die sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hier für die Gemeinde, für unseren Ort im Marktrat eingesetzt haben.
Mit Sandra Baumann, Rolf Gassner, Konrad Jahn, Hildegard Mack, Klaus Przewodnik, Richard Reitzle, Anton Rupp, Marlies Staudenecker, Maria Störk, dem zweiten Bürgermeister Erwin Stötter und dem dritten Bürgermeister Karlheinz Thoma, Franz Walk und Dominik Wansing sind zum 1. Mai dreizehn langjährige Mitglieder aus dem Marktrat ausgeschieden.
Mit ihnen gehen in Summe 256 Jahre Marktratserfahrung – mehr als ein Vierteljahrtausend Einsatz für Pfaffenhofen und seine Ortsteile.
Dies natürlich ist ein unheimlicher Verlust an Wissen und Erfahrung, den wir jetzt kompensieren müssen – ein „Brain-Drain“ würde man auf heute sagen.
Aber ich bin sicher, auch wenn sie nun nicht weiter am Ratstisch sitzen, dass sie den amtierenden Mitgliedern mit ihrer Erfahrung auch künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.
Ihnen jedenfalls gilt ein herzliches Vergelt`s Gott für Ihren oft Jahrzehnte währenden Einsatz für die Gemeinschaft!
Meinem Vorgänger Josef Walz, der über 30 Jahre hinweg die Amtsgeschäfte innehatte, gilt mein besonderer Dank.
Als Du Josef Dein Amt im Mai 1990 angetreten hast, lebten wir noch in einer anderen Welt.
Wir lebten in zwei deutschen Staaten, der Kalte Krieg war faktisch noch nicht beendet und Max Streibl war Ministerpräsident in Bayern.
Seither hat sich welt- und - landespolitisch aber auch hier in der Kommune einiges getan.
In Deiner Amtszeit hat sich unsere Gemeinde enorm entwickelt und es konnten viele bedeutende Projekte in Pfaffenhofen und den Ortsteilen umgesetzt werden von denen die Gemeinde noch in Jahren und Jahrzehnten profitieren wird.
Wir alle wissen, dass Josef Walz sein Amt immer mit größter Freude, mit der nötigen Geduld und Umsicht und vor allem immer nahe bei den Menschen ausgefüllt hat.
Hierfür danken wir Dir herzlichst! Für die neu gewonnenen Freiheiten wünsche ich von Herzen alles Gute! Und ich darf versprechen, dass wir alles daran setzen werden, dass Pfaffenhofen auch künftig seinen guten Weg weitergehen wird.
Noch einmal herzlichen Dank für Dein Wirken hier in und für Pfaffenhofen.
Den gewählten Mitgliedern im Gemeinderat darf ich an der Stelle herzlich gratulieren! Danke für Euren, für Ihren Einsatz, danke, dass Sie sich für dieses wichtige Amt zu Verfügung stellen. Neu bzw. wieder neu im Gremium sind:
Hans Ulrich Hartmann
Johann Kast
Thomas Lützel
Christof Maisch
Theresia Mayer
Christof Oettinger
Fabian Rupp
Susanne Schmid
Josef Schweiggart
Martin Strobel
Max Suchant
Robert Walz
Manuel Wolf
Ihnen wünsche ich alles Gute für Ihre Tätigkeit im Marktrat. Ich freue mich auf viele gute Diskussionen, Gespräche, ich freue mich auf den offenen Austausch und darauf, dass wir hier am Ort gemeinsam etwas bewegen.
Dankeschön.